Bericht

Digitalisierung – Welche Weichenstellungen brauchen wir heute für die Bildung und Arbeit von morgen?

Veranstaltung am 23. Januar 2020 in Laage

24.01.2020

Die SPD Laage sagt Danke!

Wir hatten einen tollen Abend mit all unseren Gästen. Der Wein und die Soljanka waren hervorragend. Ein großes Dankeschön an Ruth für‘s Kochen!!

Die Diskussionen über die Zukunft der Arbeit und Bildung waren spannend und inspirierend. Hier eine Zusammenfassung:

Arbeit und Bildung: Nur im Tandem wird ihre Zukunft gut.

Die Arbeitswelt in einer durch und durch digitalisierten und globalisierten Welt wird künftig anders aussehen als heute – das steht fest. Aber wie genau, das wissen wir nicht.

Macht uns dies Angst? Das vielleicht nicht. Denn Veränderungen und Strukturumbrüche sind für uns keine Unbekannten. Sie fanden schon immer statt. Und an deren Ende stand immer etwas Neues, etwas Besseres als zuvor.

Aber mit Blick auf die galoppierende Globalisierung, Automatisierung und Digitalisierung, kombiniert mit einer alternden Bevölkerung und dem weltweiten Wettbewerb um Fachkräfte ist das mulmige Gefühl da, dass uns die Gestaltung von künftiger Arbeit und Bildung einiges mehr abverlangen wird als je zuvor. Handeln müssen wir jetzt!

Politisch gilt es, Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu korrigieren und gleichzeitig eine vorwärts gerichtete Politik zu formulieren. Diese sollte einerseits Regeln umfassen, die gesellschaftlich Bewährtes schützt und andererseits Möglichkeiten eröffnen, Deutschland in eine gesellschaftlich und wirtschaftlich stabile Zukunft zu führen.

Die Hauptaufgabe muss darin bestehen, auch in der digitalisierten Zukunft, allen Menschen, die arbeiten wollen und können, Zugang zu Erwerbsarbeit zu ermöglichen und diese so zu gestalten, dass sie als sinnstiftend und befriedigend erlebt wird. Es gilt durch politisches Handeln zu garantieren, dass jeder die Sicherheit und Planbarkeit für seinen eigenen Werdegang und damit seine Identität behält.

Grundvoraussetzung hierfür ist in einem ersten Schritt eine hervorragenden Infra- und Betreuungsstruktur an Kindergärten, Schulen, Berufs- und Fachhochschulen sowie Universitäten. Und zwar gebührenfrei für alle. Denn Bildung ist ein Menschenrecht und Umverteilung gilt es anders, zum Beispiel über das Steuersystem zu organisieren!

Aber um künftig notwendiges neues Wissen und neue Kompetenzen mit Berufserfahrung zu kombinieren, bedarf es der Etablierung einer zweiten Bildungsphase im Erwachsenenalter.

Die erfolgreiche strukturelle und finanzielle Gestaltung dieser Bildungsphase wird zukünftig das ausschlaggebende Element im globalen Wettbewerb der Volkswirtschaften sein. Denn in einer atemberaubenden Geschwindigkeit werden sich viele Berufsbilder auflösen, noch mehr Berufe sich radikal verändern und viele – bisher unbekannte – Tätigkeiten neu hinzukommen.

Gleichzeitig rückt die Digitalisierung die Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft immer stärker in den Vordergrund, mit Raum für neue und stärker menschbezogene Dienstleistungen, Kompetenzen und Innovationen. Endlich wäre beispielsweise genügend Zeit für Pflege und Betreuung älterer Menschen, die zufrieden macht.

Der Leitgedanke sollte sein, die digitale Revolution so zu nutzen und auszurichten, dass sie den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen und damit dem Gemeinwohl dient.

Die Spielregeln für die Entwicklung der dafür notwendigen Sozial-, Bildungs-, Finanz- und Wirtschaftsstrukturen werden wir Bürgerinnen und Bürger bestimmen, nicht die Technik und nicht die Globalisierung!

Am Ende der digitalen Transformation sollte weniger die individuelle ökonomische Leistungsfähigkeit des Einzelnen im Vordergrund für die gesellschaftliche Wohlstandssteigerung stehen, als vielmehr sein Fundus an Erfahrung, Wissen und sozialer Kompetenz sowie der Austausch dieser Fähigkeiten mit anderen Menschen. Gelingt uns das, wird die Zukunft gut!